Der Anbau von Cannabis in einer Growbox bietet dir mehr Kontrolle über die Umweltbedingungen deiner Pflanzen. Dies macht den Indoor-Anbau zu einer beliebten Option, insbesondere in Regionen, in denen das Klima für Outdoor-Anbau nicht ideal ist oder die Privatsphäre eingeschränkt ist.
Vor- und Nachteile des Indoor-Anbaus
Vorteile:
- Komplette Kontrolle über die Umweltbedingungen: Temperatur, Licht, Luftfeuchtigkeit und Luftzufuhr lassen sich genau steuern.
- Diskretion: Der Anbau in einer Growbox ist nicht für die Öffentlichkeit sichtbar und riecht dank Luftfiltern weniger.
- Ganzjährige Anbaumöglichkeit: Du bist nicht auf Jahreszeiten oder Wetterbedingungen angewiesen, sondern kannst das ganze Jahr über anbauen.
- Schädlings- und Krankheitskontrolle: Durch die geschlossene Umgebung gibt es weniger Probleme mit Schädlingen und Krankheiten.
Nachteile:
- Höhere Kosten: Die Anschaffung einer Growbox und der notwendigen Ausrüstung ist mit höheren Anfangskosten verbunden.
- Stromverbrauch: Die Beleuchtung, Belüftung und Temperaturregelung verbrauchen Strom, was zu höheren Betriebskosten führen kann, ein wichtiger Punkt den man in Zeiten steigender Energiepreise berücksichtigen sollte. Alternativ können sog. Balkonkraftwerke hinzugezogen werden um kosten zu sparen.
- Begrenzter Platz: Indoor-Anbau bedeutet oft, dass du kleinere Pflanzen hast, was die Ernte im Vergleich zum Outdoor-Anbau begrenzen kann.
Was wird für den Indoor-Anbau in einer Growbox benötigt?
1. Growbox (Zuchtzelt)
- Eine Growbox oder ein Zuchtzelt ist ein geschlossener, reflektierender Raum, der speziell für den Pflanzenanbau konzipiert wurde. Es gibt sie in verschiedenen Größen, abhängig von der Anzahl der Pflanzen, die du anbauen möchtest.
- Die Box sollte lichtdicht, stabil und leicht zu montieren sein.
- Gängige Größen sind 60cm x 60cm oder 80cm x 80cm, es gibt auch große Zelte mit 2m x 2m, diese sind aber auch Kostenintensiv.
- Eine voll Ausgestattete Growbox mit Zubehör welches du folgend aufgeführt bekommst liegt bei ca. 500€ im Set. Schau dich dazu auch gern in unserem Shop um: https://haschbock.de/produkt-kategorie/growshop-seeds/
2. Beleuchtung
Licht ist der wichtigste Faktor im Indoor-Anbau, da es die Sonne ersetzen muss. Die zwei häufigsten Lichtarten sind:
- LED-Lampen: Effizient und langlebig, wenig Hitzeentwicklung und anpassbare Lichtspektren für die Wachstums- und Blütephase. Auch können für die Vegetationsphase niedrigere und für die Blütephase höhere Wattzahlen verwendet werden. Einige Growlampen verfügen deshalb auch über einen Dimmer. Lampen beginnen für den Growbereich bei ca. 100€.
- Leuchtstofflampen (CFL) oder NDL (Natriumdampflampen): Traditionelle Option, aber weniger energieeffizient und produzieren mehr Hitze.
- Zeitschaltuhr: Unverzichtbar, um die Beleuchtungszyklen automatisch zu steuern (18 Stunden Licht in der Wachstumsphase, 12 Stunden in der Blütephase).
3. Belüftung und Luftfilterung
- Abluftventilator: Um die Luftzirkulation zu gewährleisten und überschüssige Wärme von den Lampen abzuführen.
- Aktivkohlefilter: Beseitigt den Geruch von Cannabisblüten, der beim Anbau entsteht.
- Umluftventilator: Sorgt dafür, dass die Luft in der Growbox in Bewegung bleibt und verhindert Schimmelbildung.
4. Thermo- und Hygrometer
- Um die Temperatur (ideal zwischen 20°C–28°C) und die Luftfeuchtigkeit (40%–60%) zu überwachen und zu steuern.
5. Substrat (Erde oder hydroponische Systeme)
- Du kannst traditionelle Blumenerde aus dem Baumarkt verwenden, oder auf ein hydroponisches System setzen, das ohne Erde auskommt.
- Erde: Spezielle Erde für Cannabis enthält die richtige Menge an Nährstoffen und hat eine gute Drainage. Du kannst auch Perlit oder Kokosfasern untermischen. Diese findest du in unserem Onlineshop.
- Hydroponik: Bei dieser Methode wachsen die Wurzeln direkt in einer Nährstofflösung, was schnelleres Wachstum ermöglichen kann.
6. Dünger
- Cannabis hat während der Wachstums- und Blütephase unterschiedliche Nährstoffbedürfnisse.
- Wachstumsphase: Hoher Stickstoffanteil (N).
- Blütephase: Mehr Phosphor (P) und Kalium (K).
- Verwende spezielle Cannabis-Dünger, die auf die Bedürfnisse der Pflanze abgestimmt sind.
7. Wasser
- Cannabis benötigt regelmäßige Bewässerung, idealerweise mit pH-kontrolliertem Wasser (pH-Wert zwischen 6.0 und 6.5).
- Ein pH-Messgerät ist sinnvoll, um sicherzustellen, dass der pH-Wert des Wassers in einem optimalen Bereich liegt.
Schritt-für-Schritt Anleitung: Anbau in der Growbox
1. Vorbereitung der Growbox
- Montiere die Growbox gemäß den Anweisungen des Herstellers.
- Installiere die Beleuchtung, Belüftung und Filter.
- Teste die Luftzirkulation, Temperatur und Luftfeuchtigkeit, bevor du mit dem Anbau beginnst.
- Vergiss nicht nach deinem erfolgreichen Grow das Zelt einmal komplett zu Reinigen bevor du wieder beginnst.
2. Keimung der Samen
- Lass die Samen in einem feuchten Papiertuch keimen oder pflanze sie direkt in Anzuchterde.
- Setze die gekeimten Samen in kleine Töpfe, bis die Pflanzen stärker sind.
- SIehe dazu auch unseren Blog, Anbau für Beginner.
3. Wachstumsphase
- Stelle die Beleuchtung auf einen 18/6 Zyklus (18 Stunden Licht, 6 Stunden Dunkelheit).
- Gieße regelmäßig und sorge dafür, dass der Boden nicht zu trocken oder zu nass ist.
- Düngen: Verwende einen Wachstumsdünger, der Stickstoff enthält, um das Blattwachstum zu fördern.
- Temperatur sollte zwischen 20°C–28°C liegen, mit einer Luftfeuchtigkeit von 40%–60%.
4. Blütephase
- Reduziere das Licht auf einen 12/12 Zyklus (12 Stunden Licht, 12 Stunden Dunkelheit).
- Verwende einen Blütedünger mit mehr Phosphor und Kalium.
- Überprüfe die Pflanze regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingen, Nährstoffmangel oder Krankheiten.
- Luftfeuchtigkeit sollte bei etwa 40% liegen, um Schimmelbildung zu verhindern.
- Die letzten 2 Wochen vor der Ernte empfehlen wir nur noch mit Wasser zu gießen um Dünge-Rückstände rechtzeitig außer der Erde zu waschen, es sein den die Pflanze hat zum Zeitpunkt noch Nährstoffmangel.
5. Erntezeitpunkt
- Überprüfe die Trichome (kleine Harzkristalle) an den Blüten. Wenn sie milchig-weiß und teilweise bernsteinfarben sind, ist die Pflanze bereit für die Ernte, hierzu empfehlen wir ein Lupe mit 100xfacher Vergrößerung.
- Schneide die Pflanzen ab und entferne die größeren Blätter.
6. Trocknen und Aushärten
- Hänge die Pflanzen kopfüber in einem dunklen, gut belüfteten Raum.
- Trockne sie für etwa 7–10 Tage, bis die Stängel leicht brechen.
- Lege die getrockneten Blüten in luftdichte Gläser, um den Aushärteprozess zu starten. Öffne die Gläser täglich für ein paar Minuten, um die Luftzirkulation zu gewährleisten. Dies dauert etwa 2–4 Wochen. Vergiss nicht mindestens ein Boveda Booster / Glas einzulegen um dauerhaft eine gute Qualität gewährleisten zu können.
Fazit
Der Anbau von Cannabis in einer Growbox bietet viele Vorteile, vor allem durch die Kontrolle über die Umweltbedingungen. Du kannst jederzeit Cannabis anbauen, unabhängig von den äußeren Bedingungen, und die Pflanzen sind weniger anfällig für Schädlinge und Wetterprobleme. Allerdings erfordert es eine Investition in Ausrüstung und laufende Kosten wie Strom. Mit der richtigen Pflege kannst du aber hochwertige und ertragreiche Pflanzen indoor ziehen.