Cannabis Sativa und Indica im Vergleich

Cannabis Sativa und Cannabis Indica sind die beiden Hauptarten der Cannabispflanze, die sich in ihrer Herkunft, ihrem Erscheinungsbild, ihrem Wachstumsverhalten sowie in ihrer Wirkung auf den Körper und Geist unterscheiden. Hier ist eine ausführliche Gegenüberstellung dieser beiden Cannabissorten:

1. Herkunft:

  • Cannabis Sativa: Ursprünglich beheimatet in Regionen mit warmem, tropischem Klima wie Südostasien, Mittelamerika und Afrika. Diese Pflanzen haben sich in Regionen entwickelt, die näher am Äquator liegen.
  • Cannabis Indica: Stammt aus den kühleren, bergigen Regionen, insbesondere aus Afghanistan, Indien, Nepal und dem Hindukusch-Gebirge. Diese Pflanzen gedeihen in rauen, hochgelegenen Gebieten.

2. Aussehen (Morphologie):

  • Cannabis Sativa: Diese Pflanzen sind in der Regel hoch und dünn. Sie können eine Höhe von bis zu 3 bis 5 Metern erreichen. Die Blätter sind schmal und fingerartig (länglich), und die Pflanzen haben tendenziell größere Abstände zwischen den Zweigen (Internodien).
  • Cannabis Indica: Im Gegensatz dazu sind Indica-Pflanzen eher kleiner und buschiger, mit einer Höhe von etwa 1 bis 2 Metern. Sie haben breitere Blätter und sind im Allgemeinen dichter im Wuchs, mit kürzeren Abständen zwischen den Zweigen.

3. Wachstum und Blütezeit:

  • Cannabis Sativa: Sativas haben eine längere Wachstumsperiode und benötigen oft mehr Zeit, um zur Reife zu gelangen. Die Blütezeit kann 10 bis 16 Wochen betragen, was bedeutet, dass sie eher für Regionen mit längeren Wachstumsperioden geeignet sind.
  • Cannabis Indica: Indica-Pflanzen haben eine kürzere Blütezeit, die in der Regel zwischen 6 und 9 Wochen liegt. Dies macht sie ideal für Gebiete mit kürzeren Sommern oder für den Indoor-Anbau.

4. Ertrag:

  • Cannabis Sativa: Aufgrund ihrer Größe und der längeren Wachstumszeit können Sativa-Pflanzen größere Erträge liefern, jedoch ist dies oft auch abhängig von den Anbaubedingungen.
  • Cannabis Indica: Indica-Pflanzen haben in der Regel einen geringeren Ertrag im Vergleich zu Sativas, jedoch kompensieren sie dies oft mit dichter gepackten Blüten.

5. Wirkung (auf Körper und Geist):

  • Cannabis Sativa: Die Effekte von Sativa-Sorten werden oft als energetisierend, kreativitätsfördernd und zerebral beschrieben. Sie wirken in erster Linie auf den Geist und werden häufig verwendet, um die Stimmung zu heben, das Bewusstsein zu erweitern und die Konzentration zu fördern. Sativa-Sorten werden oft tagsüber konsumiert, da sie den Konsumenten wach und aufmerksam halten können.
  • Cannabis Indica: Indica-Sorten wirken tendenziell eher entspannend und beruhigend. Sie beeinflussen stärker den Körper (Körper-High) und werden häufig zur Linderung von Schmerzen, Stress oder Schlaflosigkeit eingesetzt. Diese Sorten führen oft zu Schläfrigkeit und werden daher eher für den abendlichen oder nächtlichen Konsum empfohlen.

6. Medizinische Anwendung:

  • Cannabis Sativa: Aufgrund ihrer stimmungsaufhellenden und fokussierenden Eigenschaften werden Sativa-Sorten oft zur Behandlung von psychischen Beschwerden wie Depressionen, ADHS oder chronischer Müdigkeit verwendet. Sie können auch den Appetit anregen.
  • Cannabis Indica: Indica-Sorten eignen sich gut für die Behandlung von körperlichen Beschwerden wie chronischen Schmerzen, Muskelkrämpfen, Schlafstörungen und Angstzuständen. Ihre beruhigende Wirkung macht sie auch beliebt bei Menschen, die unter Schlaflosigkeit leiden.

7. THC- und CBD-Gehalt:

  • Cannabis Sativa: Sativas haben oft einen höheren THC-Gehalt (Tetrahydrocannabinol), das für die psychoaktive Wirkung verantwortlich ist, während der CBD-Gehalt (Cannabidiol) im Vergleich niedriger sein kann.
  • Cannabis Indica: Indica-Sorten haben oft einen ausgewogeneren Gehalt an THC und CBD, was zu einem entspannenderen und körperlich beruhigenderen Effekt führt.

8. Aroma und Geschmack:

  • Cannabis Sativa: Sativas haben oft einen leichteren, süßeren und fruchtigeren Geschmack und Duft. Sie können zitrusartige, würzige oder erdige Aromen haben.
  • Cannabis Indica: Indicas tendieren zu intensiveren, erdigeren und kräftigeren Aromen. Häufig beschriebene Geschmacksrichtungen sind erdig, moschusartig oder würzig.

9. Beispielsorten:

  • Cannabis Sativa: Zu den bekannten Sativa-Sorten gehören „Durban Poison“, „Sour Diesel“ und „Jack Herer“.
  • Cannabis Indica: Bekannte Indica-Sorten sind „Northern Lights“, „Granddaddy Purple“ und „Afghan Kush“.

Fazit:

Der Hauptunterschied zwischen Cannabis Sativa und Indica liegt in ihrem Wachstumsverhalten und den unterschiedlichen Wirkungen auf den Konsumenten. Während Sativa-Sorten anregend und eher kopflastig wirken, sind Indica-Sorten für ihre körperliche, beruhigende Wirkung bekannt. Bei der Wahl der Sorte spielen neben den gewünschten Effekten auch Faktoren wie Anbauzeit, Klima und Ertrag eine Rolle.

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