Das Verdampfen (Vaporisieren) von Cannabis bietet im Vergleich zum Rauchen zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Diese resultieren aus den grundsätzlichen Unterschieden zwischen diesen beiden Konsummethoden, insbesondere im Hinblick auf die Verbrennungsprozesse, die Inhalation von Schadstoffen und die Wirkungsweise auf den Körper. Hier ist eine ausführliche Gegenüberstellung der Unterschiede und der damit verbundenen gesundheitlichen Vorteile des Verdampfens:
1. Temperatur und Verbrennungsprozess:
- Rauchen: Beim Rauchen von Cannabis (in einer Zigarette oder einem Joint) wird die Pflanze durch Feuer verbrannt, was Temperaturen von 600 °C bis über 900 °C erreichen kann. Diese hohen Temperaturen führen zu einer vollständigen Verbrennung des Pflanzenmaterials, was eine Vielzahl von Schadstoffen freisetzt.
- Verdampfen: Beim Verdampfen wird Cannabis auf deutlich niedrigere Temperaturen erhitzt, in der Regel zwischen 160 °C und 220 °C, je nach gewünschter Freisetzung der Cannabinoide und Terpene. Dabei wird das Cannabis nicht verbrannt, sondern lediglich erhitzt, bis die aktiven Inhaltsstoffe (wie THC und CBD) verdampfen und inhaliert werden können.
2. Schadstoffe und Giftstoffe:
- Rauchen: Die Verbrennung von Cannabis setzt nicht nur die erwünschten Cannabinoide (wie THC oder CBD) frei, sondern produziert auch viele giftige und schädliche Nebenprodukte, die inhaliert werden:
- Teer: Ein klebriger Rückstand, der sich in den Lungen ablagert und das Risiko für Atemwegserkrankungen wie Bronchitis erhöht.
- Karzinogene: Der Verbrennungsprozess setzt zahlreiche krebserregende Substanzen frei, darunter Benzol, Formaldehyd und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die das Risiko für Lungenkrebs und andere Atemwegserkrankungen erhöhen können.
- Kohlenmonoxid: Dieses farb- und geruchlose Gas wird bei der Verbrennung von organischem Material freigesetzt und reduziert die Sauerstoffaufnahme im Blut, was zu Atembeschwerden und Herz-Kreislauf-Problemen führen kann.
- Verdampfen: Da beim Verdampfen keine vollständige Verbrennung stattfindet, werden diese schädlichen Nebenprodukte vermieden oder stark reduziert. Studien haben gezeigt, dass beim Verdampfen weit weniger Teer und Karzinogene freigesetzt werden als beim Rauchen, was die Belastung der Lungen deutlich verringert. Außerdem wird das schädliche Kohlenmonoxid beim Verdampfen nicht produziert.
3. Atemwegsgesundheit und Lungenbelastung:
- Rauchen: Die regelmäßige Inhalation von verbranntem Pflanzenmaterial kann die Lungen stark belasten. Raucher berichten häufig von Reizungen der Atemwege, Husten, Schleimbildung und Bronchitis. Langfristig kann das Rauchen die Atemwegsgesundheit beeinträchtigen und das Risiko für chronische Atemwegserkrankungen, einschließlich der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), erhöhen.
- Verdampfen: Da beim Verdampfen keine Verbrennung stattfindet, ist die Belastung der Lungen erheblich geringer. Viele Menschen, die von Rauchen auf Verdampfen umsteigen, berichten von einer spürbaren Verbesserung der Atemwegsgesundheit, weniger Husten und einer insgesamt verbesserten Lungenfunktion. Es gibt Hinweise darauf, dass das Verdampfen für Menschen mit Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen eine schonendere Methode sein könnte.
4. Effizienz und Wirkstofffreisetzung:
- Rauchen: Beim Rauchen wird ein erheblicher Teil der Wirkstoffe (Cannabinoide und Terpene) durch die Hitze der Verbrennung zerstört oder in der Umgebungsluft verschwendet. Schätzungen gehen davon aus, dass nur etwa 25-50 % der Cannabinoide tatsächlich im Körper ankommen, da der Rest während des Rauchens verloren geht.
- Verdampfen: Das Verdampfen ist eine deutlich effizientere Methode, da die Temperaturen gezielt eingestellt werden können, um die Cannabinoide zu verdampfen, ohne sie zu zerstören. Dies führt dazu, dass ein höherer Prozentsatz der Wirkstoffe tatsächlich aufgenommen wird. Studien zeigen, dass der Wirkstoffgehalt beim Verdampfen besser erhalten bleibt, was bedeutet, dass weniger Cannabis benötigt wird, um den gleichen Effekt zu erzielen wie beim Rauchen.
5. Geschmack und Aroma:
- Rauchen: Beim Rauchen wird das Cannabis durch die Verbrennung oft mit einem scharfen, verbrannten Geschmack und Geruch versehen, was das Aroma und den Geschmack der natürlichen Terpene überdeckt.
- Verdampfen: Beim Verdampfen bleiben die natürlichen Terpene – die Aromastoffe in der Cannabispflanze – besser erhalten, da sie bereits bei niedrigeren Temperaturen verdampfen. Dies führt zu einem intensiveren und besseren Geschmackserlebnis, das den eigentlichen Charakter der Cannabissorte besser zur Geltung bringt.
6. Dosierungskontrolle:
- Rauchen: Die Dosierung von Cannabis beim Rauchen ist schwieriger zu kontrollieren, da die Wirkstoffmenge je nach Zugstärke, Brenngeschwindigkeit und Zigarettengröße variiert. Oft wird auch Cannabis verschwendet, da es zwischen den Zügen weiter verbrennt.
- Verdampfen: Beim Verdampfen ist die Dosierung leichter zu kontrollieren, da die Temperatur und die Menge des verdampften Materials genau bestimmt werden können. Der Konsument kann kleinere Mengen inhalieren und die Wirkung dosieren, was zu einer präziseren und kontrollierteren Erfahrung führt. Außerdem kann der Verdampfungsprozess sofort gestoppt werden, wodurch kein weiteres Cannabis verschwendet wird.
7. Langfristige gesundheitliche Vorteile:
Die Umstellung vom Rauchen auf Verdampfen bringt langfristig viele gesundheitliche Vorteile mit sich:
- Weniger Schäden an den Atemwegen: Da weniger Schadstoffe und Giftstoffe inhaliert werden, ist das Risiko für chronische Atemwegserkrankungen und Lungenprobleme beim Verdampfen deutlich geringer.
- Reduziertes Krebsrisiko: Durch die Vermeidung von Karzinogenen und Teer, die beim Rauchen entstehen, kann das Verdampfen das Krebsrisiko, insbesondere für Lungenkrebs, erheblich reduzieren.
- Bessere Sauerstoffaufnahme: Durch das Vermeiden von Kohlenmonoxid wird die Sauerstoffaufnahme im Körper verbessert, was die allgemeine Herz-Kreislauf-Gesundheit unterstützt.
Vorurteile gegenüber dem Verdampfen:
Es gibt einige Vorurteile oder Missverständnisse über das Verdampfen, die angesprochen werden sollten:
- „Verdampfen ist genauso schädlich wie Rauchen.“
- Falsch: Das Verdampfen ist deutlich weniger schädlich als Rauchen, da es keine Verbrennung gibt und dadurch die Freisetzung von Schadstoffen und Karzinogenen minimiert wird. Studien haben gezeigt, dass Verdampfen wesentlich weniger toxische Substanzen freisetzt als das Rauchen.
- Flüssigkeiten HHC und weiteren Synthetische hergestellten Cannabinoiden die mit fertigen Verdampfern verkauft werden haben oft nichts mit dem Cannabis zu tun welches wir kennen und lieben. Da die Herkunft solcher Produkte oft fragwürdig ist gelten diese Produkte ebenfalls als gesundheitsschädlich. Wir raten dringend vom Konsum ab.
- „Das Verdampfen ist nicht so wirksam wie das Rauchen.“
- Falsch: Im Gegenteil, das Verdampfen ist oft effizienter, da die Cannabinoide bei niedrigeren Temperaturen besser erhalten bleiben und nicht durch Verbrennung zerstört werden. Dadurch kann der Konsument den gewünschten Effekt mit weniger Cannabis erreichen.
Wann Verdampfen nicht empfohlen wird:
Trotz der Vorteile gibt es einige Situationen, in denen das Verdampfen möglicherweise nicht geeignet ist:
- Lungenempfindlichkeit: Menschen mit schweren Atemwegserkrankungen sollten den Konsum von verdampftem Cannabis, insbesondere bei bestehenden Lungenproblemen wie COPD oder schwerem Asthma, mit einem Arzt besprechen, da selbst das Inhalieren von Dampf die Atemwege reizen kann.
- Elektronische Geräte: Verdampfer, die nicht ordnungsgemäß hergestellt oder verwendet werden, können potenziell unsicher sein. Es gab Berichte über minderwertige Verdampfer oder Flüssigkeiten (insbesondere bei E-Zigaretten), die schädliche Substanzen freisetzen. Es ist daher wichtig, qualitativ hochwertige Geräte zu verwenden und keine unregulierten Produkte zu kaufen.
Fazit:
Das Verdampfen von Cannabis ist aus gesundheitlicher Sicht dem Rauchen deutlich überlegen. Es minimiert die Inhalation von schädlichen Verbrennungsstoffen wie Teer, Kohlenmonoxid und Karzinogenen, was das Risiko für Lungenprobleme und Krebserkrankungen erheblich reduziert. Zudem ermöglicht es eine bessere Dosierungskontrolle, bewahrt das Aroma und die Wirkstoffe der Pflanze und ist insgesamt effizienter. Trotz dieser Vorteile sollte die Verwendung von Verdampfern bewusst und mit qualitativ hochwertigen Geräten erfolgen, insbesondere bei bestehenden Atemwegserkrankungen.